Krokodile Und Bach: Ein Unerwartetes Match
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Video: Lebendiges Krokodil in Bach entdeckt | Mitten in Deutschland 2024, Kann
Anonim

Der Lehrstuhl für Biopsychologie der Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat gerade eine Pressemitteilung herausgegeben, die darauf abzielte, zu beantworten, was im Gehirn eines Krokodils passiert, wenn es komplexe Geräusche hört.

Die Studie unter der Leitung von Dr. Felix Ströckens untersuchte erstmals ein kaltblütiges Reptil mittels Magnetresonanztomographie (MRT). „Damit konnten sie feststellen, dass komplexe Reize im Gehirn des Krokodils Aktivierungsmuster auslösten, die denen bei Vögeln und Säugetieren ähneln – ein tiefer Einblick in die Evolution“, heißt es in der Pressemitteilung.

Während des Scannens mit dem MRT-Gerät wurden die Nilkrokodile sowohl visuellen als auch akustischen Reizen ausgesetzt und ihre Gehirnaktivität wurde gemessen. In der Pressemitteilung heißt es: „Die Ergebnisse haben gezeigt, dass bei komplexen Reizen wie klassischer Musik zusätzliche Hirnareale aktiviert werden – im Gegensatz zu einfachen Geräuschen.“

Ihre Ergebnisse sind bedeutsam, da Krokodile eine der ältesten Wirbeltierarten sind und im Laufe von 200 Millionen Jahren nur sehr wenige evolutionäre Veränderungen erfahren haben. Dies bedeutet, dass diese Reptilien Wissenschaftlern eine Verbindung zwischen Dinosauriern und Vogelarten bieten. Und so heißt es in der Pressemitteilung: „Die Forscher gehen daher davon aus, dass sich grundlegende neuronale Verarbeitungsmechanismen von Sinnesreizen in einem frühen Evolutionsstadium gebildet haben und bei allen Wirbeltieren auf die gleichen Ursprünge zurückgeführt werden können.“

Um das Experiment durchzuführen, mussten eine Reihe von Hürden überwunden werden. Zuerst musste das MRT-Gerät angepasst werden, um die Physiologie eines Krokodils zu scannen, was einige Zeit in Anspruch nahm. Die wirklichen Bedenken kamen, als es an der Zeit war, die Krokodile tatsächlich zu scannen.

Laut CNET konnte das Wissenschaftlerteam die Nilkrokodile nicht tief betäuben, da dies ihre Gehirnaktivität beeinträchtigen würde. Und sie mussten auch bei den kleineren aufpassen, denn sie können mit Schwanz und Kiefer noch viel Kraft ausüben. Dr. Ströckens sagte gegenüber CNET: „Zum Glück sind sie sehr ruhig geblieben.“

Dr. Ströckens erklärte gegenüber CNET auch: „Dies wird es zukünftigen Studien ermöglichen, viele Arten zu untersuchen, die noch nicht mit dieser nicht-invasiven Methode untersucht wurden.“

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